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Karl-Heinz Mauermann – Ein Bilderbuch für Blinde

Soltau

Die Geschichte eines von Bildern besessenen Mannes. Und eine Liebesgeschichte. (Roman) …
Der Mann ist Einzelgänger, ein Sonderling von Kindheit an. Er wächst auf in einem Metzgerhaushalt im Ruhrgebiet. Bilder, Literatur, Kultur haben in seinem Elternhaus keinen Wert. Früh schon entwickelt er den Plan, ein umfangreiches Archiv der Bilder anzulegen. Verbissen verfolgt er die Idee. Er braucht Platz für die Bilder, er findet ihn. Die Strecken unter dem Weltkulturerbe Zollverein, Schacht XII, sind nur der Anfang. Es gibt so viel mehr Schächte, Grubenbauten unter Tage, Orte, Querschläge im Revier, alle untereinander verbunden.
Familienalben, Posts in sozialen Netzwerken, Bilder unter der Haut, Briefmarken, Glanzbilderbogen, Höhlenmalerei, Bildikonen im Kopf. Er sammelt alle Bilder. Das Archiv unter Zollverein wächst. Sein Archiv wächst.
Seine Kraft schöpft er aus der Beziehung zu der Blinden.
Aus dem Text: »Es wird ein Kind gegeben haben, einen Jungen. Für den Jungen werden Bilder alles gewesen sein. Es wird ausführlich erzählt worden sein, über seine Kindheit, über all das, was ihn hat werden lassen zu dem, was er schließlich wurde.
Es werden Berichte aufgezeichnet worden sein, die so unmöglich und absurd klangen, daß die Menschen, die sie gelesen haben, gesagt haben werden: Das kann nicht sein. Das hat sich einer ausgedacht, einer, der nicht ganz richtig sein kann im Kopf.
Aber alles, was erzählt wurde, alle Geschichten, alle Berichte sind wahr und werden wahr gewesen sein.«

Karl-Heinz Mauermann arbeitet im Februar in der Künstlerwohnung Soltau. In der Bleilaus stellt er seinen neuen Roman ›Das Archiv – ein Bilderbuch für Blinde‹ und weitere literarische und bildnerische Arbeiten vor.